Unternehmerfrühstück zum Thema „Unternehmensnachfolge“

im Gasthaus Lecon in Belm

Referent Professor Heiko Hellwege sprach zum Thema - Unternehmensnachfolge „Tabus über die keiner spricht“- Referent Herr Brinks von der NBank referierte über das Thema – Zukunftsfähigkeit, Innovationsfähigkeit …wo geht der Weg hin?-

Die Volksbank GMHütte-Hagen-Bissendorf eG (GHB) hatte am 24.05.2017 zum 2. Unternehmerfrühstück in das Gasthaus Lecon in Belm eingeladen. 30 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung zum Thema „Unternehmensnachfolge“. Als Referenten konnte die Volksbank Herrn Professor Heiko Hellwege, Rechtsanwalt bei Schindhelm Rechtsanwaltsgesellschaft mbH und Herrn Brinks von der NBank gewinnen.

Nach einem gemütlichen Frühstück begrüßte der Vorstand Wolfgang Beckstedde die Gäste, Dozenten und Mitarbeiter. Er führte in das Thema  der Unternehmensnachfolge   ein und betonte dabei deren Wichtigkeit. Zur weiteren Vertiefung wurde ein kurzer Film zum Thema gezeigt. Im Rückblick wurde beispielhaft der mit viel Arbeitskraft, Zeit und Herzblut verbundene Aufbau einer Firma gezeigt- weiter das Wachstum dieser Firma über viele Jahre, bis hin zur Übergabe an die nächste Generation.

Die „Übergabe“, dies war das Stichwort für Herrn Prof. Hellwege. In seinem Vortrag „Unternehmensnachfolge – Tabus über die keiner spricht“ erläuterte er an 17 Thesen/Schlagworten diese Tabus. Dabei ging es unter anderem um Illusionen in Bezug auf den Unternehmenswert und den Wert der Betriebsimmobilie. In den meisten Fällen ist es nämlich ein Irrglaube, dass der Verkauf des Unternehmens die Altersvorsorge darstellen könnte. Meist ist die eigene, harte Arbeitskraft der Wert eines Unternehmens.  Professor Hellwege gab zwischenzeitlich immer wieder Tipps und Anregungen.

Bei der Unternehmensnachfolge durch ein Familienmitglied riet Herr Prof. Hellwege dazu, immer mit offenen Karten zu spielen. „Unklare Kommunikation verdirbt alles, vor allem den Familienfrieden“, so Hellwege. Man sollte offen ansprechen, ob der vorgesehene Sprössling, meist der/die Erstgeborene, wirklich die Nachfolge antreten möchte oder ob ein anderer/eine andere aus der Familie vielleicht mit mehr Herzblut diese Nachfolge antreten könnte. Hinzu kommt eine offene Ansprache über die Themen: Testament; wovon sollen Vater und Mutter nach der Übergabe leben? Was ist mit den anderen Kindern? Gleitender oder radikaler Schnitt? Was ist beim plötzlichen Todesfall? Wie verläuft die Übergabe bei mehreren Inhabern, wenn die Nachfolger sich nicht vertragen?

All diese und noch weitere Themen sind bei einer Unternehmensnachfolge zu beachten. Herr Prof. Hellwege schloss in Bezug auf die langjährige, harte Arbeits-und Lebenskraft eines Unternehmers seinen Vortrag mit den Worten seines Großvaters: „Die Friedhöfe sind voll mit unersetzlichen Menschen.“

Über die Zukunftsfähigkeit und Innovationsfähigkeit referierte anschließend Herr Brinks von der NBank.

Die NBank bietet zusammen mit der IHK ein Innovationsaudit an. Dabei geht es um die Einschätzung eines Unternehmens und ggf. um Handlungsempfehlungen. Der Ablauf eines Audit verläuft wie folgt: Es gibt ein Erstgespräch und eine Betriebsbesichtigung. Aus allen gesammelten Daten wird im Nachgang ein Audittool, eine Art Fragebogen ausgefüllt. Zum Schluss erhält das Unternehmen einen Auditbericht, mit Handlungsempfehlungen.  Das Unternehmen erhält danach ein Angebot über eine fortlaufende Kooperation mit der Enterprise Europe Networld und der zuständigen IHK. Dabei wird ein passgenaues Förderprogramm vom Land Niedersachsen, vom Bund, der EU oder ein Finanzierungsangebot von der NB in Zusammenarbeit mir der Hausbank ausgewählt.

Nach den beiden sehr interessanten Vorträgen gab es noch eine rege Frage- und Diskussionsrunde. Die beiden Referenten konnten noch einige offene Fragen beantworten. Wer wollte konnte sich zum Abschluss erneut an dem leckeren Frühstücksbuffet bedienen.